Dienstag, 15. September 2015

Grönsaksbullar

„Na, Moritz“, frage ich, „willst du nicht ein wenig spazieren gehen?“ Da eine Antwort ausbleibt, weise ich ihn auf die offen stehende Käfigtür hin. Nichts. Keine erkennbare Reaktion. Um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist, stecke ich meinen Kopf zu ihm in den Käfig, so weit mir das irgend möglich ist, und augenblicklich wird klar: Es ist alles in Ordnung. Er war schon spazieren. Einmal in die Küche und zurück. Ein schwedisches Gemüsebällchen steckt nun fest zwischen seinen Vorderpfötchen und auf seinem rechten Raspelzähnchen ein Maiskorn.


„Nicht ärgern!“, ermahnen mich Dachs und Max, die die Szene beobachteten, wie aus einem Mäulchen bzw. Schnäuzchen, während nun sie auf dem Sprunge in Richtung Nahrungsquelle sind. „Und“, rufen sie mir – fast angekommen – dann noch zu, „schau mal, wie zufrieden er aussieht! Ist er nicht hübsch?“ Doch, das ist er.

Sonntag, 6. September 2015

Max und der Müll

„Na, ihr drei“, frage ich, als ich nach Hause komme und meinen Rucksack neben das Fahrrad stelle, „wollt ihr aus dem Käfig heraus- und in der Wohnung herumspazieren?“ Sie reagieren allesamt nonverbal, wenngleich mit unterschiedlichen Aussagen, Dachs und Moritz, indem sie sich noch dichter aneinander kuscheln, als sie dies ohnehin bereits taten, und alles andere als unternehmungslustig ausgestreckt liegen bleiben, Max indes, indem er energisch am Gitter zu rütteln beginnt. „Na los!“, unterstütze ich seinen Tatendrang und entriegele die Tür.















Es dauert nicht lange, da klappert und knistert es aus der Küche. „Was tust du?“, rufe ich. Keine Antwort. Also gehe ich hinüber und erwische ihn beim Durchwühlen und Ausräumen des Wertstoff-Eimers. „Ääh… Suchst du etwas Bestimmtes?“, erkundige ich mich. „Nö“, antwortet er, „ich lasse mich überraschen von dem, was ich spontan finde.“ Kurz darauf hält er mir triumphierend ein Stück Strunk vom Blumenkohl unserer letzten Mahlzeit entgegen und belehrt mich vorwurfsvoll: „Guck mal! Das gehört nicht zwischen die Plastik-Verpackungen.“ Sogleich frisst er es auf.