Samstag, 21. Mai 2016

Sicherer Schutz vor Ein- (oder mehreren) brechern

Kunz mit seinen feuerroten Augen ist der liebenswerteste und zugleich preiswerteste Schutz vor Einbruchdiebstahl schlechthin, kostet nicht mehr als eine halbe Handvoll Futter täglich und gelegentlich frische Streu. Sollten dereinst während meiner häuslichen Abwesenheit böse, fremde Menschen unbefugt in unsere Wohnung eindringen, er funkelt sie aus dem Käfig heraus einmal kurz an und sie rennen weg. Wahrscheinlich schreien sie obendrein panisch, die Nachbarn eilen also herbei, halten das Geschehen fotografisch fest und alarmieren die Polizei. Alles bestens!

Dreimal Oh

Oh, die Käfigtür steht offen!



Oh, das riecht vielversprechend!



Oh, wie interessant!

Freitag, 20. Mai 2016

Aussprache mit Ansprache, Ausrede und Happy End zum Wechsel der Fellfarbe

„Sag mal, Hinz“, beginne ich eine leicht vorwurfsvolle Ansprache, als ich im Vorbeigehen einen Blick in den Käfig werfe, „wann hast du dich eigentlich das letzte Mal gewaschen?“ „Noch nie“, gesteht er ehrlich, wie er ist. „Das sieht man“, erwidere ich. „Um die Nase herum ist dein Fell schon ganz dunkel.“ „Es nimmt eine bräunliche Färbung an...“, beginnt er, sich zu rechtfertigen. „Wundervoll“, unterbreche ich ihn nicht ohne ironischen Unterton, „eine wundervolle Ausrede ist das!“ „Genau das ist es eben nicht!“, ergreift aufgebracht wiederum er das Wort. „Wenn du mich doch ausreden ließest...“ „Ja“, räume ich ein, spitze die Ohren und schweige, um ihn ausreden zu lassen. „Ratten waschen sich nicht“, setzt er sein Reden fort. „Ich putze mich wie wild, aber mein Näschen wird dunkler und dunkler. Auch Kunz wies mich kürzlich kritisch darauf hin.“ Kunz nickt bestätigend. „Hm“, grummele ich in mich hinein und füge kurz darauf für alle hörbar hinzu: „sieht sehr hübsch aus, dein Näschen.“

Samstag, 7. Mai 2016

Skeptische Betrachtung der Dropsgeberin

Wie ich Knut, Hinz und Kunz, die Brüder im Geiste, eng beieinander in der obersten Käfigecke liegen und kuscheln sehe, finde ich sie sehr hübsch. Plötzlich aber sagt Kunz zu Knut und Hinz: „Schaut mal, die da“, wobei er sein Köpfchen anhebt, mit dem Näschen in meine Richtung deutet und missbilligend seine Äuglein zusammenkneift, „wie die guckt!“ Hinz, den er mit diesen Worten am Einschlafen hindert, öffnet lediglich träge eines seiner Lider, Knut indes verscheucht allen Argwohn, indem er trocken ausführt: „Sie fotografiert uns und anschließend bekommen wir Dropse.“ Ich nicke zustimmend, fürchte allerdings, dass Kunz hinter jedem Drops eine Falle wittern könnte, jedoch erweist sich meine Befürchtung als unbegründet.