Montag, 8. Dezember 2014

Die spinnen, die Amerikaner!

"Na, ihr fünf", frage ich, als ich nach Hause komme, meinen Koffer durch die Tür ziehe und zu ihnen in den Käfig winke, "wollt ihr wissen, wo ich war?" Keine Antwort, jedenfalls keine in Worten. Stattdessen anklagende Blicke. "Ja, ich weiß. Ich bin einfach abgehauen, ohne euch meine Reiseabsicht vorab mitzuteilen oder gar euer Einverständnis einzuholen", räume ich nach einigen Minuten kollektiven mürrischen Schweigens ein. "Aber", füge ich kurz darauf hinzu, "meine allerliebste einzige Lieblingstochter war doch täglich hier, um euch zu unterhalten, euren Käfig auszumisten und Speisen zu reichen." Fünf Mal Lächeln huscht über die fünf Mäulchen bzw. Schnäuzchen, bevor die Tiere wieder finstere Mienen aufsetzen. "Na gut", sage ich, "dann gehe ich eben erst einmal schlafen, bevor ich euch erzähle, dass ich in Amerika war." "Amerika?", piepst Dachs. Max, Moritz und Rabatz spitzen die Ohren. Ratz grummelt: "Du spinnst." "Nee", erwidere ich, "um es vorsichtig auszudrücken... die Amerikaner spinnen" und lasse mich nach knapp 8 Stunden Nachtflug in mein Bett fallen.

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