Dienstag, 26. April 2016
Sonntag, 24. April 2016
Samstag, 23. April 2016
Knut, Hinz und Kunz
Hurra! Die Neuen sind da.
Knut |
Kunz mit funkelnden Augen und Hinz mit Dumbo-Ohren |
Die Namensgebung gestaltete sich gar nicht so einfach. Sie sollte wie immer ungewöhnlich sein; das war mir wichtig. Nachdem erst Rabatz, Ratz und Fatz bei mir gewohnt haben und dann bis vor kurzem Dachs, Max und Moritz, muss das nächste Trio ebenfalls einmalige Namen tragen. Hans und Franz fielen mir ein, aber kein dazu passender origineller weiterer Name. Der Vorschlag meiner allerliebsten einzigen Lieblingstochter, den dritten im Bunde Toleranz oder Kulanz zu nennen, unterlag meiner Intoleranz. Meine allerliebste einzige Lieblingstochter plädierte dann für Hellmut, Grellmut und Dunkelmut, aber ich lehnte auch diese Namensschöpfungen ab. Knut, Hinz und Kunz finden wir beide gut und den Ratten haben diese Namen bitteschön zu gefallen; Knut, Ohren-Hinz und Augen-Kunz werden einfach nicht gefragt.
Samstag, 16. April 2016
Neuvermietung nach Sanierung ohne Mieterhöhung
2 bis 3 an 5etagiger Voliere interessierte und etwa gleich alte Rattenböcke gesucht, die einander bereits kennen und gut miteinander auskommen, im Idealfall Brüder aus demselben Wurf sind.
Eigentlich ist es keine Vermietung, sondern eine kostenlose Bereitstellung, zuverlässiger Reinigungsservice, tägliche artgerechte Vollverpflegung, abendliche Bespaßung und Gespräche, ggf. tierärztliche Versorgung inklusive.
Die früheren Bewohner sind einer nach dem anderen in den Rattenhimmel umgezogen. Ihr Haushalt ist aufgelöst, die Wohnung besenrein und das verbliebene hölzerne Inventar mit mehreren neuen Schichten garantiert ungiftigen Lackes (Ökosiegel) versehen, somit also wieder urindicht und abwischbar.
Eigentlich ist es keine Vermietung, sondern eine kostenlose Bereitstellung, zuverlässiger Reinigungsservice, tägliche artgerechte Vollverpflegung, abendliche Bespaßung und Gespräche, ggf. tierärztliche Versorgung inklusive.
Die früheren Bewohner sind einer nach dem anderen in den Rattenhimmel umgezogen. Ihr Haushalt ist aufgelöst, die Wohnung besenrein und das verbliebene hölzerne Inventar mit mehreren neuen Schichten garantiert ungiftigen Lackes (Ökosiegel) versehen, somit also wieder urindicht und abwischbar.
Etagenbretter während der Sanierungsarbeiten |
Montag, 7. März 2016
Umzug in den Rattenhimmel
Max wird nie mehr irdische Schlafplatzfragen mit mir klären. Ich wünsche ihm, dass er fortan in einer kuschelweichen Hängematte schwebt.
Donnerstag, 3. März 2016
Klärung der Schlafplatzfrage
Da Max es sich, als ich seinen Käfig putze, in meinem Bett gemütlich macht, weise ich ihn nicht unsarkastisch darauf hin, dass ich indes keinesfalls beabsichtige, mich an seiner statt in den Käfig zu hocken. „Sollst du auch nicht“, erwidert er gnädig, „ich warte nur, bis der Käfig sauber ist, dann bekommst du das Bett zurück.“ Sogleich fügt er noch hinzu: „Schiebe bitte meine Schlafkiste näher an die Trinkflasche und sei mit dem Stoff zum Auspolstern weniger sparsam.“ „Sonst noch Wünsche?“, frage ich leicht gereizt. „Nö“, antwortet er bescheiden.
Mittwoch, 2. März 2016
Verbeulte Veganer
„Na“, frage ich, als ich nach Hause komme und meinen Rucksack neben das Fahrrad stelle, „willst du wissen, welche offene Tür heute jemand bei mir einrennen wollte?“ Max erwidert erst einmal nichts, dann räuspert er sich und verkündet anschließend im Brustton der Überzeugung: „Mit dem Wollen ist das so eine Sache, tatsächlich eingerannt wurde keine.“ Die Sicherheit, die seine Antwort ausstrahlt, irritiert mich, was er bemerkt und daher erklärt: „Die Wohnungstür war während deiner häuslichen Abwesenheit durchgehend verschlossen, Bad-, Küchen- und Zimmertür standen zwar wie gewohnt offen, aber niemand wollte sie einrennen. Schließlich war ich allein hier und habe den Käfig nicht verlassen, obwohl auch die Käfigtür offen stand, aber das tut nichts zur Sache, denn die ist wohl eher meine als deine. Da du keine Tür - weder geöffnet noch verschlossen - mitgenommen hast, als du vorhin gegangen bist, kann dir unterwegs keine eingerannt worden sein.“ Gerade will ich zu einem Kurzvortrag über Redewendungen ansetzen, als ich bemerke, dass es Max nicht gelingt, ein Grinsen zu unterdrücken, grinse nun meinerseits und erspare uns die Belehrung. Wir schweigen, bis Max sich erkundigt: „Wer wollte dich denn nun wozu überreden?“ „Ach so, ja“, sage ich, „das war die ursprüngliche Frage. Also... als ich einer Klientin, eigentlich jugendlich und fast erwachsen, aber uneigentlich noch Kind, ein Lied vorgespielt habe, in dem beschrieben wird, wie ein schlüpfendes Küken von innen gegen die Schale vom Ei pickt, äußerte eine Kollegin, dass durch Lieder wie dieses doch eigentlich jedem klar werden müsse, was Menschen zu sich nehmen, wenn sie Eier essen, nämlich tote Embryonen.
Ich begriff natürlich sofort, dass sie Veganerin ist, und outete mich als Vegetarierin, die zwar keine Eier isst, weil der Gedanke an den Verzehr ungeborener Hühner oder Hähne in ihr dasselbe Kopfkino auslöst wie der an geschlachtete Tiere - egal welche - nach Geburt und Mästung, gestand aber, Milchprodukte zu mir zu nehmen, wenngleich ich selbstverständlich wisse, wie schlimm Milchkühe gehalten werden...“ „Und dann“, unterbricht mich Max wenig verständnisvoll bzw. genervt, „hat sie angefangen, dich überzeugen zu wollen.“ „Nein“, widerspreche ich, „hat sie nicht, mich lediglich unmissionarisch auf Pflanzenmilch hingewiesen.“ „Gut“, atmet er erleichtert auf, „das war kein Einrennen, sondern vorsichtiges Stupsen.“ Allerdings bettelt und bittet er nach einer Weile: „Ich möchte, dass du diese Tür zum veganen Leben vorsichtshalber wieder schließt und geschlossen lässt, egal wie viele Tierschützer sie gerne geöffnet wüssten, um sie leichter einrennen zu können.“ „Sollen sie sich doch ihre Köpfe stoßen!“, schimpft er. „Müssen sie eben Beulen haben! Ich bin schließlich auch ein Tier und ich will Käse! Nicht Tofu!“ „Du“, erinnere ich ihn, „Ratten sind Körnerfresser.“ „Das gilt nur für wilde Ratten!“, empört er sich, bis ich ihm Salat serviere - vegan.
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