Sonntag, 3. November 2013

Fragwürdige Anti-Ratten-Werbung

„Wieso schaltest du in deinem Blog Werbung für Rattengift, Rattenköder, Rattenfallen…?!“, schimpft Rabatz, der aufgeregt neben Ratz vorm Bildschirm sitzt und mit ihm liest, was ich so über unser Familienleben ausplaudere. „Ich schalte die Rattentötungswerbung nicht“, versuche ich zu beschwichtigen, „jedenfalls nicht direkt. Ich habe lediglich AdWords zugestimmt und die Werbung von Google basiert auf Keywords. Es erscheinen Anzeigen von Anbietern, größtenteils Gewerbetreibenden, deren Suchbegriffe von mir häufig verwendete Wörter sind.“ „Du schreibst doch aber gar nicht über Rattengift, Rattenköder, Rattenfallen…“, mischt sich Ratz irritiert ins Gespräch. „Nein, aber über Ratten“, sage ich. „Hier muss Werbung hin für liebe Ratten, kluge Ratten, tröstende Ratten, hungrige Ratten…“ „Ja, der ewige Hunger!“, falle ich Rabatz ins Wort, „Küchenmöbelwerbung hatten wir auch schon, weil so oft von unserer Küche die Rede ist.“ „Arrrgh!“, schreien Ratz und Rabatz wie aus einem Mäulchen bzw. Schnäuzchen, „Nicht Küchenmöbel! KÄSE!“ „Hm“, grummele ich und Ratz sinniert: „Du hast also AdWords zugestimmt… Lässt sich das nicht wieder wegstimmen? Oder kriegst du Geld dafür, dass auf dem Blog Werbung erscheinen darf?“ - „Ich bekomme dafür Geld.“ - „Viel?“ - „Nein.“ Schweigen. „Und warum“, forscht Rabatz nach einer Weile weiter, „haben wir hier keine Werbung, die auf Blogs anderer Rattenliebhaber führt?“ „Weil Rattenblogger nicht in Werbeanzeigen investieren“, erkläre ich. „Mist!“, mault er. „Aber Werbung für das online-Spiel Die Ratten hat Google schon mehrmals geschaltet, beruhigt dich das?“, frage ich. „Etwas“, flüstert er und kommt kuscheln.

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